Andritz startet Carbon

21. August 2023 | Von Mary Bailey

Andritz (Graz, Österreich) hat seine erste Kohlenstoffabscheidungsanlage an die Stahlindustrie geliefert. Die Pilotanlage wurde im zweiten Quartal dieses Jahres im voestalpine-Stahlwerk in Linz, Österreich, in Betrieb genommen.

Die Anlage trennt Kohlendioxid aus den Rauchgasen, die bei der Eisenherstellung entstehen, mithilfe eines von ANDRITZ entwickelten aminbasierten Verfahrens. Das abgeschiedene CO2 wird in große Industriegasflaschen abgefüllt und an ein österreichisches Energiespeicherunternehmen geliefert, das nach neuen Möglichkeiten sucht, es für die Wiederverwendung in der Stahlproduktion verfügbar zu machen, eine nachhaltige Kohlenstoffzirkulation zu fördern und den Bedarf an fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Bestellt wurde die Anlage vom metallurgischen Kompetenzzentrum K1-MET, einem führenden Forschungsinstitut, das mit nationalen und internationalen Partnern wie voestalpine an Themen wie Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und klimaneutraler Metallproduktion arbeitet. Es hilft, Erfahrungen im Anlagenbetrieb zu sammeln, neue Absorptionsmedien zu untersuchen und den Prozess zu optimieren.

Michael Derntl von K1-MET sagt: „Der erfolgreiche Pilotbetrieb der CO2-Abscheidungsanlage wird uns helfen, einen wichtigen Schritt hin zur industriellen Nutzung dieser Technologie in der Stahlindustrie zu machen.“

Mit seiner Carbon-Capture-Technologie unterstützt ANDRITZ Unternehmen bei der Dekarbonisierung ihrer Betriebsabläufe und schafft die Grundlage für die Speicherung bzw. Weiterverarbeitung und Nutzung von CO2. „Da die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und grüner Wasserstoff nicht ausreichen wird, um die mittelfristigen Klimaziele zu erreichen, wird die Kohlenstoffabscheidung in dieser Übergangsphase eine Schlüsselrolle dabei spielen, die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren“, sagt ANDRITZ-Geschäftsführer Joachim Schönbeck.